Donnerstag, Juli 24, 2008

sorgenkinder

Jamie und seine pieselattacken sind ja immer mal wieder ein thema hier im blog. wenn das gespräch mit freunden oder bekannten drauf kommt, ist die reaktion ein einheitliches naserümpfen und unverständnis. um ehrlich zu sein: ich habe da auch keinen versteckten fetisch, der mich nasse kopfkissen und bettdecken geniessen lässt, aber ich habe die verantwortung für mein tier übernommen und kann die nicht einfach abtun. ein weggeben des tieres kam für mich wegen des pieselns nie in frage. im gegenteil, für mich ist das ein lauter hilferuf und ein signal, dass mit dem tier was nicht stimmt - und es ist meine aufgabe als mensch, daran zu arbeiten und dem tier in meiner obhut zu helfen. natürlich schränkt es mich und den liebsten in unserem täglichen leben ein, denn es verursacht nicht nur jede menge arbeit=waschmaschinen voller wäsche und die anschaffung neuer, waschmaschinenfester bettdecken, kopfkissen etc., sondern machte auch einen gemeinsamen urlaub bisher unmöglich - denn bitte wem kann und soll man ein solches tier anvertrauen, und kann man einem sowieso sehr sensiblen tier diesen zusätzlichen stress zumuten?

seit Jamie regelmässig zu frau dr. arias zur osteopathie und akupunktur geht, und das inzwischen sichtlich geniesst, haben sich sein allgemeinbefinden, seine bewegung (er hatte offenbar diverse blockierungen im hüftgelenksbereich) und auch das pieseln extrem verbessert. parallel haben wir einiges verändert (mehr und gezielte direkte aufmerksamkeit für Jamie; art, füllung und reinigung der katzenklos; ich nehme mein bettzeug auf reisen mit). die letzte attacke für lange hatten wir an ostern, und auch davor war recht lange ruhe. nun war ich drei wochen zur kur, dazwischen besuchte mich der liebste noch ein wochenende (die katzen waren in der obhut der nachbarn) und soweit ging alles gut - bis zwei tage vor meiner rückkehr. da war es dem schätzchen wohl dann doch zu viel, meine abwesenheit zu lange und des liebsten kopfkissen war nass. vor drei tagen passierte das nächste "ungück" und auch heute morgen war es noch einmal so weit, ich habe ihn sogar dabei "erwischt".
gestern ist einiges an möbelrücken bei uns passiert, ein weiterer grosser stressfaktor fürs kerlchen. glücklicherweise konnte ich für montag noch einen termin bei dr. arias bekommen, bevor sie in einen längeren und wohlverdienten urlaub geht. und so hat der kater ein schlechtes gewissen (man sieht es ihm deutlich an) und die waschmaschine ordentlich zu tun; ich habe das letzte (echte) federkopfkissen entsorgt und warte gespannt auf montag in der hoffnung auf besserung.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Viel Glück für die Behandlung, so wie du schreibst scheint ihr ja wirklich schon große Fortschritte damit gemacht zu haben!

Übrigens, bin ich mir nicht sicher ob meine mail bei dir angekommen ist aber nochmal vielen vielen lieben Dank für die Mäuschen! Eleonor liebt die beiden abgöttisch und lässt sie sich von niemandem mehr abluchsen ;)

Liebe Grüße,

Stephanie

SchneiderHein hat gesagt…

Hoffentlich lag es wirklich nur an Deiner langen Abwesenheit!
Eine Nachbarskatze, die meine Mutter einige Zeit in ihrem vertrauten Zuhause versorgte, zeigte ihre Unzufriedenheit mit dem Alleinsein mitten auf dem Eßzimmertisch. Da half allerdings vorsorglich eine Plastik-Tischdecke, wenn ihre Bezugspersonen in den Urlaub fuhren.
Der Arme muß ja fürchterliche Ängste vorm Alleinsein oder Verlustängste haben. Habt Ihr es schon mal mit Bachblüten versucht?
Unsere stressgeplagte Allegra hat dieses Hilfsmittel allerdings beim zweiten Versuch schon verweigert...
Aber wahrscheinlich hift da nur unheimlich viel Zuwendung & Aufmerksamkeit und zum Stressabbau viel gemeinsames spielen.
Liebe Grüße
Silke

Cecie hat gesagt…

Jamie wurde als welpe von höchstens 6 wochen vom hund von freunden gefunden. schon am ersten abend bei uns hat er gepinkelt. wenn ich damals gewusste hätte was ich heute über katzen weiss, hätte ich schon viel eher und besser reagieren können. wenn bachblüten ein mittel der wahl gewesen wären, hätte ich sie verabreicht, so vertraue ich aber auf unsere tierärztin - und der erfolg gibt uns ja (eigentlich) recht. ganz ohne pieseln wird Jamie wohl nie sein, aber er ist wesentlich entspannter MIT osteopathie als ohne.

wenn du magst, lies doch mal ein bisschen rückwärts; ich habe schon einiges zu diesem unseren speziellen liebling geschrieben.

liebe grüsse, die namensvetterin

SchneiderHein hat gesagt…

Mache ich, kann aber noch etwas dauern! Seit ich Deinen Blog durch Doro entdeckt habe, habe ich ihn nur erst überflogen und gleich verlinkt...
Inzwischen sind wir bei Klein Katze - dem Kater meiner Mutter und auch bei Allegra ziemlich sicher, dass wir auf einige Verhaltensweisen schneller und anders hätten reagieren sollen. Mehr sanftes oder spielerisches Taining ist bei uns das Zauberwort. Aber jeder Katzentyp ist irgendwie anders und sein Mensch lernt nie aus...
Liebe Grüße
Silke

Svea Widderich hat gesagt…

Ich habe leider auch schon das Problem gehabt. Bei mir ist es bis jetzt zum Glück erst 2x vorgekommen. Ich wünsche dir viel Erfolg, dass du das in den Griff bekommst. :o)